Gebäudeenergiegesetz vs Energieeinsparverordnung

Erneuerungen der Energieeinsparverordnung  durch das Gebäudeenergiegesetz

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) und das Gebäudeenergiegesetz (GEG) sind beide deutsche Rechtsvorschriften, die darauf abzielen, die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern und den Energieverbrauch im Gebäudebereich zu reduzieren. Obwohl das GEG die EnEV abgelöst hat, gibt es wesentliche Unterschiede in ihren Vorschriften, Anwendungsbereichen und Zielen, die in der folgenden Analyse dargestellt werden.

1. Rechtsgrundlage und Geltungsbereich

  • EnEV: Die Energieeinsparverordnung trat 2002 in Kraft und regelte die energetischen Anforderungen an Neubauten sowie an den Gebäudebestand. Sie stellte sicher, dass alle Gebäude bestimmte Mindeststandards hinsichtlich der Energieeffizienz einhielten. Dabei konnte sie auch als Grundlage für die Berechnung des Energiebedarfs von Gebäuden dienen.
  • GEG: Das Gebäudeenergiegesetz trat am 1. November 2020 in Kraft und hat die EnEV sowie das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) und das Energieeinsparungsgesetz (EnEG) zusammengeführt. Es gilt für Neubauten, Bestandsgebäude sowie für große Renovierungsmaßnahmen. Das GEG erweitert den Geltungsbereich über die bisherigen Regelungen hinaus, indem es auch Vorgaben zur Nutzung erneuerbarer Energien beinhaltet.

2. Ziele und Grundsätze

  • EnEV: Ihr Hauptziel war die Reduzierung des Energieverbrauchs im Gebäudebereich durch Festlegung von Effizienzkriterien, die Umsetzung von Verbesserungen bestehender Gebäude und die Setzung von Mindestanforderungen an die energetische Qualität von Neubauten. Die EnEV legte großen Wert auf die Gesamtenergieeffizienz.
  • GEG: Das GEG schafft eine umfassendere rechtliche Grundlage und hat das Ziel, die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen. Es fördert die Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärmeversorgung und zur Gebäudeheizung und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz zur Energieeffizienz, der alle Energieträger und Technologien umfasst. Das GEG setzt explizite Anreize für den Einsatz regenerativer Energien.

3. Anforderungen und Nachweise der Energieeinsparverordnung | Gebäudeenergiegesetz

  • EnEV: Die EnEV (Energieeinsparverordnung) legte umfangreiche Anforderungen an den Energiebedarf, die Wärmedämmung von Gebäuden und die Nutzung von Energieverbrauchsausweisen fest. Diese Anforderungen mussten durch ein entsprechendes Verfahren nachgewiesen werden, beispielsweise durch die Berechnung des Energiebedarfs.
  • GEG: Das GEG (Gebäudeenergiegesetz)enthält spezifische Anforderungen an den Primärenergiebedarf, die Gesamtenergieeffizienz und emissionsarme Energieversorgung. Es differenziert zwischen Neubauten und Bestandsgebäuden, stellt aber auch Anforderungen an den Einsatz von erneuerbaren Energien. Der Nachweis der Erfüllung der Anforderungen erfolgt durch den Nachweis des neuen „Gesamtenergiebedarfs“. Sowohl fossile als auch regenerative Energiequellen werden berücksichtigt.

4. Auswirkungen auf Bauvorhaben und Energieeffizienz

  • EnEV: Die Vorschriften der EnEV führten zu einer allgemeinen Verbesserung der Energieeffizienz in Neubauten und förderten Maßnahmen zur Sanierung des Bestands. Dabei wurde jedoch oft der Fokus auf die rein energetische Betrachtung gelegt, ohne den Einsatz alternativer Energiesysteme in den Vordergrund zu rücken.
  • GEG: Das GEG fördert eine ganzheitliche Betrachtung, die den Einsatz von erneuerbaren Energien in den Mittelpunkt stellt und damit die Klimaziele unterstützt. Dies hat zur Folge, dass Bauherren und Investoren zunehmend gezwungen werden, langfristige Lösungen zu finden, um den Anforderungen an eine nachhaltige Energieversorgung gerecht zu werden. Auch bei Sanierungen und Renovierungen ist der Einsatz erneuerbarer Energien nun verpflichtend, was zu einer verstärkten Hinwendung zu energiesparenden Technologien und Lösungen führen könnte.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das Gebäudeenergiegesetz eine umfassendere und zukunftsorientierte Regelung darstellt. Die Ziele der Energieeffizienz und des Klimaschutzes werden damit miteinander verbunden. Es fordert den Bereich der Gebäudeenergie optimierter anzugehen, indem es nicht nur die energetischen Anforderungen umfasst, sondern auch den Einsatz erneuerbarer Energien verstärkt. Die EnEV war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Jedoch stellt das GEG einen Fortschritt dar, der den aktuellen klimatischen Herausforderungen besser gerecht wird. Bekannte architektonische und technische Standards sind weiterhin relevant. Das GEG fördert zusätzlich Innovationen in der Planung und Ausführung von Bauprojekten.

 

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